Begründung:
Pilotprojekte an Bahnhöfen in Berlin und Hamburg haben gezeigt, dass digitale Sicherheits-Apps wie SafeNow niedrigschwellig, unauffällig und effektiv helfen können. Die App ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, mit einem Knopfdruck auf ihrem Smartphone einen digitalen Hilferuf abzusetzen, der direkt an das zuständige Sicherheitspersonal vor Ort übermittelt wird. Das Personal sieht in Echtzeit den Standort der meldenden Person, kann über einen Chat Kontakt aufnehmen oder sich direkt dorthin begeben. Dadurch wird die Hemmschwelle gesenkt, in unangenehmen oder gefährlichen Situationen Hilfe zu rufen – insbesondere in Fällen, in denen der Griff zum Telefon und ein klassischer Notruf aus Angst, Unsicherheit oder sozialem Druck nicht möglich ist. Die Erfahrungen aus Berlin und Hamburg zeigen, dass die Reaktionszeiten des Sicherheitspersonals im Schnitt unter drei Minuten lagen. Auch auf dem Stuttgarter Frühlingsfest wurde die App erfolgreich getestet und hat dort zur schnellen Aufklärung von Vorfällen beigetragen. Die Nutzerinnen und Nutzer berichten, dass allein das Wissen um die verfügbare Hilfe das subjektive Sicherheitsgefühl deutlich erhöht.
Angesichts der hohen Besucherzahlen in der Stuttgarter Innenstadt, am Hauptbahnhof und bei Veranstaltungen ist es daher sinnvoll, ein eigenes, kommunal getragenes Modellprojekt zu entwickeln. Dieses könnte unabhängig von privaten Anbietern aufgesetzt und direkt mit den bestehenden städtischen Sicherheitsstrukturen verknüpft werden. Ziel ist es, ein praxisnah erprobtes System einzuführen, das schnelle Hilfe ermöglicht, die tatsächliche Sicherheitslage verbessert und das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung nachhaltig stärkt.
Gez.
Stephanie Moch, Andrea Münch, Petra Rühle (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Isabelle-Florentine Weichselgartner, Anita von Brühl, Dr. Markus Reiners (CDU)
Clara Streicher, Dejan Perc, Jasmin Meergans (SPD und Volt)
Dr. Matthias Oechsner, Eric Neumann, Dr. Cornelius Hummel (FDP)