Antrag

Antrag 1011/2025 - Warten Radfahrende länger an Ampeln als der motorisierte Individualverkehr?

An einigen Kreuzungen in Stuttgart erfolgt die Steuerung von Ampelanlagen über im Fahrbahnbelag eingelassene Induktionsschleifen. Diese Systeme sind in der Regel für Kraftfahrzeuge ausgelegt und reagieren oftmals nicht zuverlässig auf wartende Fahrräder. Das führt regelmäßig dazu, dass Radfahrerinnen und Radfahrer – auch bei freier Kreuzung – extrem lange Rotphasen abwarten müssen oder sogar gezwungen sind, auf den nächsten Kfz-Verkehr zu warten, um überhaupt erkannt zu werden. Dieses wiederkehrende Problem beeinträchtigt den Fahrradverkehr in Stuttgart und steht im Widerspruch zu den Zielen einer nachhaltigen und fahrradfreundlichen Stadt. Eine moderne, fahrradfreundliche Infrastruktur darf den Radverkehr nicht gegenüber dem motorisierten Individualverkehr benachteiligen. Gerade im Sinne der Verkehrswende sollte sichergestellt sein, dass Fahrräder im Ampelsteuerungssystem gleichwertig berücksichtigt werden.

Vor diesem Hintergrund bitten wir um Klärung folgender Punkte:

  1. Ist der Stadtverwaltung bekannt, dass Fahrräder an bestimmten Ampeln nicht erkannt werden?
  2. An welchen Kreuzungen und wie häufig tritt dieses Problem auf? Gibt es eine systematische Erhebung hierzu?
  3. Welche kurz- und mittelfristigen Maßnahmen sind geplant oder möglich, um diese infrastrukturellen Schwächen zu beheben?
  4. Wie lässt sich sicherstellen, dass zukünftige Verkehrsplanungen und Ampelanlagen die Anforderungen des Radverkehrs von Beginn an berücksichtigen?

Gezeichnet

Dejan Perc, Lucia Schanbacher, Stefan Conzelmann (Fraktionsvorsitzender)