Standpunkt

Zukunftsperspektiven für das Leonhardsviertel

Das Leonhardsviertel im Herzen Stuttgarts steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Die Voruntersuchung zum bisher geplanten Milieuschutz zeigt, dass die Gentrifizierung bereits eingesetzt hat. Zugleich herrschen weiterhin prekäre Wohnverhältnisse, begleitet von hoher Mieterfluktuation. Dies verweist auf eine eingeschränkte Lebensqualität, die verbessert werden muss. Ein zentraler Baustein für die Entwicklung ist das Quartiersmanagement, welches schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden muss.

Um soziale Herausforderungen effektiver anzugehen, schlagen wir als Fraktionsgemeinschaft SPD und Volt vor, diese Funktion dem Sozialamt zuzuordnen. Dies würde sozialpolitische Aspekte stärker berücksichtigen und Synergien in der Stadtteilarbeit nutzen. So könnten die Bedürfnisse der Anwohner*innen besser erfasst und gezielt darauf reagiert werden.

Ein weiteres Thema sind Gewerberäume, die von der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) verwaltet werden. Eine Konzeptvergabe mit Fokus auf soziale, kulturelle und nachhaltige Kriterien könnte eine diversifizierte Gewerbestruktur fördern, die den Charakter des Viertels bewahrt und Mehrwert für die Gemeinschaft schafft. Parallel dazu müssen die Folgen des Verbots von Prostitutionsstätten bewältigt werden. Einhergehend mit diesem Verbot ist die Zulässigkeit von Clubs, weshalb eine vorausschauende Politik erforderlich wird. Im Hinblick auf die zunehmende Lärmbelastung im Quartier, müssen im Leonhardsviertel wohnverträgliche Lösung gefunden werden, um einer möglichen Sperrzeitverlängerung, wie in anderen Städten, vorzubeugen.

Das Ziel aller Maßnahmen muss eine nachhaltige Entwicklung sein, die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. So kann das Viertel zu einem lebendigen und attraktiven Ort für alle werden. Die Stadtverwaltung ist gefordert, die Weichen für eine positive Zukunftsperspektive zu stellen.